1. Was ist bilingualer Unterricht?
Bilingualer Unterricht ist Sachfachunterricht, der in einer Schulfremdsprache unterrichtet wird. Dabei wird das Konzept des Content and
Language Integrated Learning (CLIL) zu Grunde gelegt: Zielsetzung ist die Integration von fachlichem und sprachlichem Lernen, indem die
Lingua Franca Englisch zum Medium des Lernens wird. Bilingualer Unterricht ist somit weder nur Sachfachunterricht in einer Fremdsprache,
noch ein auf Sachfächer ausgedehnter Fremdsprachenunterricht. Er ist Sachfachunterricht ganz eigener Art. In der bilingualen Didaktik
kommen, zum Teil unter Rückgriff auf andere Fachdidaktiken, spezifische Konzepte und Methoden zur Anwendung. Hierzu gehören
systematische Stützmaßnahmen (Scaffolding), der Interkulturelle Ansatz (Multiperspektivität), der systematische Aufbau einer
sachfachspezifischen Diskursfähigkeit in der Fremdsprache, einschließlich der fachspezifischen Methoden und
Arbeitstechniken.
In Baden-Württemberg gibt es eine wachsende Zahl von Gymnasien mit bilingualem Profil mit den Kanonfächern Geographie,
Geschichte, Gemeinschaftskunde, Biologie, Chemie und Physik, d.h. diese Sachfächer werden über mindestens ein ganzes Schuljahr
durchgehend bilingual unterrichtet. In anderen Bundesländern gilt dies z. T. auch für weitere Fächer wie z.B. Sport oder
Musik.
Da es nur eine begrenzte Anzahl an Gymnasien mit bilingualen Zügen gibt, kann der schulpraktische Teil der Ausbildung sowohl an
Schulen mit bilingualer Abteilung als auch an jeder anderen Ausbildungsschule stattfinden, sei es in bilingualen Zügen, sei es in
bilingualen Modulen, sogenannten bilingualen Inseln.
2. Umfang und Ablauf der Ausbildung
Das Zusatzmodul umfasst insgesamt 30 Stunden.
|
Erster Ausbildungs-abschnitt |
Zweiter Ausbildungs-abschnitt |
am Seminar |
|
|
|
|
|
in der Schule |
|
|
|
|
|
3. Inhalte der Veranstaltungen
- Bilingualer Sachfachunterricht/CLIL: Grundlegende Konzepte und Definitionen
- sachfachspezifische Chancen und Herausforderungen bilingualen Unterrichts
- Grundlagen der bilingualen Didaktik und Methodik: Scaffolding, Wechsel Darstellungsformen, Interkulturelles Lernen, Aufbau einer fachspezifischen Diskursfähigkeit in der Fremdsprache Englisch
- Analyse von bilingualen Unterrichtsstunden (Video, Unterrichtsentwürfe)
- Hospitation an einer Schule mit bilingualem Bildungsgang
- Sichten und Erstellen von Unterrichtsmaterialien, Planung von Unterricht
- Durchführen von begleitetem und selbständigem Unterricht
- Leistungsmessung und -bewertung
4. Zertifizierung
Nach erfolgreichem Abschluss der Zusatzausbildung wird die Lehrbefähigung für Unterricht an Schulen mit bilingualem Bildungsangebot zertifiziert.
5. Wie wird geprüft?
Lehrprobe und Kolloquium: Während der eigenverantwortlich durchgeführten bilingualen Unterrichtseinheit im
zweiten Ausbildungshalbjahr erfolgt eine Lehrprobe im bilingualen Sachfach, die nicht benotet wird („erfolgreich bestanden“
bzw. „nicht bestanden“).
Direkt im Anschluss erfolgt ein ebenfalls unbenotetes Kolloquium, das sich an den Inhalten der bilingualen Zusatzausbildung
orientiert.
7. Anmeldung / Informationsveranstaltung
Informationsveranstaltung: Termin im Januar wird per Informationsschreiben bekannt gegeben
Die Teilnahme an dieser Informationsveranstaltung ist Voraussetzung für die Zulassung zur bilingualen Ausbildung.
Hier werden sich die Dozentinnen und Dozenten vorstellen, wesentliche Rahmenbedingungen erläutern und die
Anmeldungsmodalitäten bekanntgeben. Die genauen Termine der Sitzungen werden von den Dozenten des jeweiligen bilingualen Zusatzmoduls
bekannt gegeben.
Die Anmeldung erfolgt erst nach der Informationsveranstaltung im Rahmen des Modulwahlverfahrens im März.
Verantwortlich: StD Wolfgang Borchardt: Wolfgang.Borchardt@doz.seminar-fr.de
aktualisiert: 25.01.2024